Infos für Patient:innen
Ein sensibler Bereich verdient Aufmerksamkeit – hier finden Sie wichtige Informationen über den Beckenboden, häufige Beschwerden und mögliche Zusammenhänge.

Warum spricht niemand über den Beckenboden?
Es gibt Bereiche des Körpers bei denen Beschwerden, ob schmerzhaft oder bewegungseingeschränkt, als allgemein anerkannt gelten. Dazu zählen zum Beispiel Rücken- und Nackenschmerzen oder Bewegungseinschränkungen der Schultern, Hüften oder Knie. Man tauscht sich mit Freund:innen und Bekannten aus und fühlt sich verstanden.
Und dann gibt es Bereiche, über die nicht so häufig gesprochen wird. Weil es schambehaftet ist, ein Tabuthema, es einem „nicht zusteht“ Beschwerden zu haben. Einer dieser Bereiche ist der Beckenboden.
Beschwerden des Beckenbodens werden meist dann wahrgenommen, wenn das Halten von Urin oder Stuhl schwer kontrollierbar ist und es zur Inkontinenz kommt. Dass das Spektrum an Beschwerden die dem Beckenboden zu Grunde liegen aber viel Größer ist, ist oft nicht bekannt.
-
Urin- oder Stuhlinkontinenz
Sehr häufiges Wasserlassen
Verstopfungen und sehr lang andauernde Toilettengänge
Das Nachdrücken oder Ausräumen bei Toilettengängen
Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder Intimitäten
Ein Fremdkörpergefühl in der Scheide
Ein Druckgefühl
Krampfartige Schmerzen
Senkungen der Blase, Gebärmutter oder Rektum
-
Schwäche im Gleichgewicht
Eingeschränkte Hüftmobilität
Schmerzen im unteren Rücken oder Becken/ISG
Kurzatmigkeit und Schmerzhaftes Zwerchfell
Dauerspannung im Körper und Stress
Hormonelle Veränderungen
Haltungsschwäche
Rectusdiastase
-
Atmung
Sehr hohe oder sehr niedrige Muskelspannung
Lebensalter
Schwangerschaften
Sehr hohes oder sehr niedriges Körpergewicht
Intensives Sporttreiben
Ernährung und/oder Essstörungen
Verdauung
Störungen des Bindegewebes
Neurologische Erkrankungen
Hormonstörungen und/oder hormonelle Veränderungen
Traumatische Verletzungen vom Becken, Beckenboden oder der Hüfte
Operative Eingriffe im Becken- und/oder Bauchraum
Fußfehlstellungen und/oder Beweglichkeitseinschränkung der Füße

Wie sieht die
Therapie aus?
In einer zielgerichteten Anamnese können individuelle Zusammenhänge erkannt werden, um die Beschwerden des Beckenbodens zu behandeln. Ein wichtiger Baustein der Therapie ist es, das Zusammenspiel und die Funktionsweise von relevanten Strukturen im Körper zu verstehen. Dies ermöglicht es den Patienten*innen auch nach Beendigung der Physiotherapie die Grundprinzipien der Funktionsweise in diversen Bereichen des Lebens anzuwenden.