Haben Männer auch einen Beckenboden? – Ein Blick auf Anatomie & Unterschiede

Der Beckenboden wird häufig mit Frauen, Schwangerschaft und Geburt in Verbindung gebracht. Doch auch Männer haben einen Beckenboden. Er erfüllt ähnliche Aufgaben, ist trainierbar und wichtig für Kontinenz, Haltung, Atmung und Rumpfstabilität. Warum Probleme bei Männern dennoch seltener auftreten und wo die anatomischen Unterschiede liegen, schauen wir uns hier genauer an.

Warum haben Männer seltener Beckenbodenbeschwerden?

Der Beckenboden besteht aus Muskeln und Bindegewebe, die das Becken nach unten abschließen, Organe stützen und Funktionen wie Kontinenz, Atmung und Stabilität beeinflussen. Bei Frauen steht dieser Bereich jedoch unter deutlich höheren Anforderungen, anatomisch wie hormonell.

Im Folgenden die wichtigsten Unterschiede:

1. Anatomie des Beckens – Größe und Form machen einen Unterschied

Der Beckenboden trägt die Last aller Strukturen im Rumpf.
Während das weibliche Becken flacher, breiter und mit einer größeren Öffnung gebaut ist (wichtig für eine mögliche Geburt), ist das männliche schmaler, höher und mit kleinerer Beckenöffnung ausgestattet.

→ Der weibliche Beckenboden muss also eine größere Fläche tragen und stabilisieren, eine höhere Belastung im Alltag.

2. Eine Öffnung mehr – und damit ein zusätzlicher Schwachpunkt

Der männliche Beckenboden hat zwei Durchtritte:
Harnröhre & After.

Frauen haben hingegen eine dritte Öffnung: die Vagina.
Sie ist anatomisch notwendig für Sexualität und Geburt, bedeutet aber gleichzeitig eine zusätzliche Struktur, die beansprucht und potenziell geschwächt werden kann.

3. Hormone – ein entscheidender Faktor

Frauen erleben hormonelle Schwankungen über den gesamten Lebensverlauf hinweg:

  • Zyklusveränderungen

  • Schwangerschaft

  • Geburt

  • Stillzeit

  • Wechseljahre

Diese Phasen beeinflussen Gewebeelastizität und Stabilität, manchmal positiv, häufig aber auch herausfordernd für den Beckenboden.

Männer hingegen verfügen über einen konstanten Hormonstatus, wodurch sich Gewebespannung und Muskelfunktion weniger stark verändern.

Fazit: Ja – Männer haben einen Beckenboden. Aber er steht unter anderen Bedingungen.

Beide Geschlechter besitzen einen Beckenboden, beide können Beschwerden entwickeln. Nur bei Frauen ist das Risiko deutlich höher, aufgrund von Beckenform, hormonellen Veränderungen und zusätzlichen anatomischen Strukturen.

Trotzdem gilt:
→ Auch Männer profitieren von Beckenbodentraining.
Etwa bei Inkontinenz, Prostataproblemen, Rückenschmerzen oder Sport.

 

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